Der lange Schatten der Diktatur – Posttraumatische Belastungen nach politischer Verfolgung

Auch mehr als 30 Jahre nach dem Ende der SED-Diktatur leiden zahlreiche Menschen an den Folgen der politischen Verfolgung. Psychischer Druck, Folter, Zersetzung der Persönlichkeit aber auch die Stigmatisierungen im Alltag haben oftmals komplexe Gesundheitsschäden und Traumatisierungen verursacht und wirken bis heute fort. Neben den bereits bekannten Folgeschäden wie Posttraumatischen Belastungsstörungen, gehören auch vielschichtige Mehrfacherkrankungen wie Herz-Kreislaufstörungen oder Schmerzstörungen zu den Krankheitsbildern infolge erlittener Repressionen. Zugleich ist die Begutachtungspraxis in Entschädigungsverfahren sowie die ärztliche Regelversorgung für diese vielfältigen Herausforderungen oft nicht angemessen ausgestattet. Die weiterhin bestehenden großen Hürden bei der Anerkennung der erheblichen Folgeschäden der politischen Verfolgung in den DDR machen die Notwendigkeit der Bereitstellung einer adäquaten fachlichen Beratungsstruktur erforderlich. Seit 2021 untersucht das länderübergreifende Forschungsverbundprojekt „Gesundheitliche Langzeitfolgen von SED-Unrecht“ der Universitäten Magdeburg, Jena, Leipzig und Rostock erstmals auch die Begutachtungspraxis in Entschädigungsverfahren in der Breite, um so zu einer verbesserten Anerkennung und Behandlung der Betroffenen beizutragen.

Begrüßung
Dr. Anna Kaminsky | Direktorin Bundesstiftung Aufarbeitung

Einführungsvortrag
Prof. Dr. Jörg Frommer | Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Projektleiter Gesundheitliche Langzeitfolgen von SED-Unrecht

Podium
Prof. Dr. Jörg Frommer | Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Projektleiter Gesundheitliche Langzeitfolgen von SED-Unrecht
Dr. Stefan Trobisch-Lütge | Leiter Beratungsstelle Gegenwind, Psychoanalytiker, Traumatherapeut Dr. Karl-Heinz Bomberg | Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie- Psychoanalyse

Moderation
Tamina Kutscher | Freie Journalistin
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung wird im YouTube-
Livestream übertragen: www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/livestraem

29. Juni 2023 | 18:00 Uhr
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Kronenstraße 5
10117 Berlin

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